Table.Briefings

Analyse

Die andere Wahrheit hinter politischen Umfragen

93 Prozent der chinesischen Bevölkerung sind laut Harvard Universität mit der Arbeit ihrer Zentralregierung zufrieden. Doch die Zahlen sozialwissenschaftlicher Untersuchungen in einem autoritär regierten Staat sind mit Vorsicht zu genießen. Es gibt genügend Gründe, um an ihrer Validität zu zweifeln.

Von Marcel Grzanna

Netzwerk statt Bildungsrat

Ein „Netzwerk Bildung Digital“ soll schaffen, woran Bund, Länder und andere Netzwerke bisher scheiterten: Einen Austausch aller am Bildungssystem Beteiligten zu organisieren. Das Bundesbildungsministerium fördert, namhafte Stiftungen koordinieren – und eine prominente Rektorin zeigt, wie kritisch das neue Format sein kann.

Von Redaktion Table

Dataport übernimmt HPI-Cloud

Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut verabschiedet sich von seiner Schulcloud und übergibt sie an ein Konsortium der drei Länder Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen. Durch eine Millionen-Geldspritze des Bildungsministeriums ist ein staatlich subventionierter Wettbewerber für andere Clouds erschaffen worden. Darf der Bund das überhaupt? Die mittelständische Konkurrenz der Lernmanagementsysteme und Schulclouds tobt.

Von

Angriff auf die Chip-Giganten

Das von den USA sanktionierte China will bei der Halbleitertechnologie unabhängiger vom Ausland werden und macht bereits Nägel mit Köpfen. Allein in den vergangenen fünf Monaten kamen insgesamt sechs Milliarden US-Dollar für neue Investitionen in dem Sektor zusammen. China ist zwar schnell bei der Umsetzung und Schaffung von Kapazitäten, hinkt aber technisch hinter Südkorea, der Insel Taiwan und den USA her. Die Autoindustrie betrachtet das Wettrüsten in der Halbleiterwelt mit großer Aufmerksamkeit.

Von Frank Sieren

Slowenien schiebt China auf der EU-Agenda nach unten

Slowenien hat Anfang Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Während das übrige Europa entweder mit China hadert oder besonders gute Beziehungen anstrebt, zeigt sich das kleine Land hier jedoch betont entspannt und macht die Polarisierung nicht mit. Die Fernost-Politik steht daher gegen den Trend ganz unten auf der Agenda. In Brüssel wird derweil Kritik an Premier Janša laut. Diesem fehle wegen rechtsstaatlicher Schwächen gegenüber Peking die nötige Glaubwürdigkeit. Frankreich will ihn daher genau beaufsichtigen.

Von Amelie Richter

Didi und die Folgen an der Wall Street

Als der chinesische Fahrdienst-Vermittler Didi in New York an die Börse geht, ist der Jubel groß. Doch zwei Tage später beginnt Peking einen Feldzug gegen das Unternehmen. Westliche Investoren werden gegenüber chinesischen Börsengängen immer skeptischer.

Von Redaktion Table

Damoklesschwert über Hongkongs Medien

Nach dem staatlich erzwungenen Aus der Tageszeitung Apple Daily müssen auch andere china-kritische Medien in Hongkong um ihre Zukunft bangen. Das Nationale Sicherheitsgesetz schwebt wie ein Damoklesschwert über den Redaktionen. Selbst um die traditionsreiche South China Morning Post ranken sich bereits Gerüchte, dass sie an einen staatstreuen chinesischen Investor weiterverkauft werden soll, der sie zu einem Vehikel Pekinger Propaganda umfunktionieren könnte.

Von Marcel Grzanna

Wende im Huawei-Fall Meng?

Das Verfahren gegen Huaweis Finanzvorständin Meng Wanzhou steht diese Woche vor einer Entscheidung. Im Prozess der seit Dezember 2018 in Kanada unter Hausarrest stehenden Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei bahnt sich eine Wende an: Mengs Anwälte können nun HSBC-Schriftstücke vorlegen, die belegen sollen, dass die Bank umfassend informiert gewesen sei und die US-Regierung Fakten unterschlagen habe.

Von Frank Sieren

Emissionshandel ohne Klimawirkung

Pekings Klimaambitionen sind groß. Ein Baustein zur Minderung des Kohlendioxidausstoßes soll der Emissionshandel sein. Der Start des Handels mit CO2-Zertifikaten war für Ende Juni geplant, wurde jedoch mehrfach verschoben. Von Pekings ehrgeizigen Plänen ist nach zahlreichen Abschwächungen jedoch kaum noch etwas übrig. Experten bezweifeln sogar, ob der Handel in dieser Form überhaupt nennenswert zur Verringerung der immensen Emissionen beitragen kann.

Von Nico Beckert

„Handel und Werte sind kein Gegensatz“

Es ist auch im Interesse der deutschen Unternehmen, wenn sich die Menschenrechtslage in Xinjiang bessert, sagt Kristin Shi-Kupfer, Sinologie-Professorin und Religionsexpertin an der Universität Trier. Zugleich hält sie es für fragwürdig, wenn Volkswagen vorgibt, von den Vorgängen in der Region nichts zu wissen. Mit Shi-Kupfer sprach Felix Lee.

Von Felix Lee