Chinas Lockdown geplagte Bürger nutzen das Internet, um ihren Unmut offen kundzutun. Online-Proteste und politische Witze (段子) haben Hochkonjunktur. Hinter ihrer vorläufigen Duldung steckt Pekinger Kalkül. Denn sie dienen auch als Ventil, um regimegefährlichen Dampf abzulassen.
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Nach Ankündigungen noch strengerer Corona-Maßnahmen häufen sich in den Sozialmedien die kritischen Beiträge. In den Posts wird die Sprache rauer und herausfordernder. Am Wochenende haben die Zensoren deshalb sogar eine Zeile aus der eigenen Nationalhymne auf die Sperrliste gesetzt.
Von Redaktion Table
In ihrem Bestseller "Die lautlose Eroberung" beschäftigt sich Mareike Ohlberg auch mit der chinesischen Medienpolitik, die – wie im Ukraine-Krieg sichtbar – nach wie vor sehr einseitige Narrative verbreitet. Im Interview mit China.Table erklärt die Sinologin, wie gebildete Chinesen trotzdem an Nachrichten aus dem Ausland kommen und unter welchen Umständen Peking seine strikte Medienzensur abschaffen könnte. Das Gespräch führte Fabian Peltsch.
Von Fabian Peltsch
Der Lockdown in chinesischen Großstädten ist für viele ausländische Einwohner die erste persönliche Erfahrung mit der Kompromisslosigkeit eines autoritären Regimes. Viele Betroffene fühlen sich der Willkür des Staates hilflos ausgeliefert. Das Verhältnis des Landes zu demokratischen Staaten droht sich weiter zu verschlechtern.
Von Marcel Grzanna