Das amerikanische Parlament ergreift die Initiative für eine aggressivere China-Politik. Unter anderem soll die US-Regierung härter gegen Diebstahl geistigen Eigentums vorgehen und Taiwan schützen. Zugleich sollen die USA auf Mittel setzen, derer sich China bereits bedient.
Von Felix Lee
Die EU ist nicht bereit, Montenegro bei der Rückzahlung eines chinesischen Kredits Hilfe zu leisten. Es geht um knapp eine Milliarde Euro für den Bau einer Autobahn, den westliche Institutionen schon frühzeitig als nicht sinnvoll bewertet haben. Vergibt Europa eine große Chance, pro-europäische Kräfte auf dem Westbalkan zu stärken und überlässt stattdessen Peking das Feld?
Von Marcel Grzanna
China und Russland arbeiten in vielen Bereichen zusammen – vom florierenden Rohstoffhandel über Pläne einer gemeinsamen Mondstation bis hin zur Ablösung des US-Dollars als Leitwährung. Doch ein genauer Blick zeigt: Die vermeintliche Zuneigung hat klare Grenzen – und Konfliktpotential.
Von Michael Radunski
China.Table wirft regelmäßig einen Blick auf die EU-Mitgliedsstaaten und deren Beziehung zu China – Ungarn sticht dabei heraus: Budapest zeigt sich immer wieder offen positiv in Richtung Peking gewandt. Wirtschaftlich bringt das dem Land Analyst:innen zufolge aber nur wenig. Die Bande basieren mehr auf politischen Gründen und bieten Provokationsmöglichkeiten in Richtung Brüssel. Neuen Unmut erzeugt nun das Campus-Projekt der Fudan-Universität in Budapest.
Von Amelie Richter
Gerade erst haben China und Indien monatelange Scharmützel an ihrer Grenze beendet. Seit Jahrzehnten misstrauen und missverstehen sie einander. Indien kooperiert nun in der Quad-Gruppierung stärker mit den USA - zum Missfallen Pekings. Doch nach Angaben Delhis ist das noch lange keine Allianz. Indien pocht seit jeher auf strategische Unabhängigkeit.
Von Christiane Kuehl
Das Debakel um das auf Grund gelaufene Containerschiff im Suez-Kanal hat Peking einmal mehr vor Augen geführt, wie riskant es ist, sich zu abhängig von einem Transportweg mit einem Nadelöhr zu machen. Für China ist das noch viel mehr die 900 Kilometer lange Straße von Malakka bei Singapur, die an ihrem engsten Punkt nur 2,7 Kilometer misst. Die meisten Rohstoffe Chinas müssen durch diese Meeresenge. Deshalb versucht China seit Jahren schon im Rahmen der Belt and Road Initiative alternative Lieferwege aufzubauen. Es sind vor allem Pipelines.
Von Frank Sieren
China ist der wichtigste bilaterale Geldgeber für Entwicklungs- und Schwellenländer. Ein Forschungsteam um das Institut für Weltwirtschaft konnte nun erstmals 100 chinesische Kreditverträge an Entwicklungsländer analysieren. Die zugrundeliegende Studie konnte China.Table vorab einsehen. Die chinesischen Verträge enthalten „ungewöhnlich weitreichende Geheimhaltungsklauseln“ und sichern Peking bei Zahlungsunfähigkeit Vorrang vor anderen Gläubigern. Einige Vertragsklauseln erlauben es Peking sogar, die Politik der Schuldnerländer „potentiell zu beeinflussen“. Trotz strenger Vertragsklauseln gewährt Peking regelmäßig Umschuldungen und Stundungen.
Von Nico Beckert