Jörg Wuttke im Gespräch mit Frank Sieren: Der Präsident der EU-Handelskammer in China hält Sanktionen für falsch, plädiert dafür, das Investitionsabkommen weiter voranzutreiben und sieht nur begrenzten politischen Einfluss von Europa auf China. Die EU sollte sich zwar gegen die unfaire Konkurrenz von chinesischen Staatsunternehmen schützen, den Wettbewerb von Privatunternehmen jedoch als Ansporn verstehen. Ziel der Politik sollte ein prosperierendes China sein. Wuttke warnt Peking zugleich davor, seine Chancen aus Übermut zu verspielen.
Von Frank Sieren
Ohne massive grüne Investitionen werden Klimaziele kaum zu erreichen sein. Die EU-Staaten ringen bereits heftig darum, was als grün gilt. Peking strebt nun gemeinsame Standards mit der EU an. Die europäische Seite zögert jedoch: Die chinesischen Anforderungen sind schwächer und ignorieren soziale Fragen wie Zwangsarbeit. Kritiker befürchten nun, dass die EU sich in den Verhandlungen an China annähert und die eigenen Normen herunterschraubt.
Von Nico Beckert
EU-Handelskommissar Dombrovskis stellt klar: Das Investitionsabkommen CAI zwischen der EU und China ist zwar nicht tot – aber es gibt hohe Hürden. Diese abzubauen könnte laut EU-Parlamentariern Jahre dauern. Während das CAI jedoch festhängt, wird an anderen Ecken umso mehr gehobelt. Brüssel will europäische Firmen besser vor unfairem Wettbewerb durch staatlich subventionierte Unternehmen schützen und die eigenen Lieferketten unabhängiger machen. Auch das zielt auf China.
Von Amelie Richter
Es stand bereits auf der Kippe: Das Investitionsabkommen CAI sollte größere Nähe zwischen China und Europa symbolisieren, jetzt wird es Teil eines großen Konflikts zwischen den Handelsblöcken. Brüssel sendet durch die ablehnende Haltung ein Zeichen gen Peking – und die Bundesregierung als Befürworterin des Abkommens steht düpiert da. Die G7 finden derweil zu einer gemeinsamen Linie im Umgang mit China zurück.
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