Das Supply-Chain Management wird auch 2022 schwere Zeiten erleben. Angesichts der Olympischen Winterspiele und des Parteikongresses wird die chinesische Regierung nicht von ihrer Null-Covid-Strategie abrücken, sondern weiter die Schließung von Produktionsstätten und Lieferverzögerungen riskieren. Darüber hinaus bringen geopolitische Spannungen Unternehmen zunehmend in die Zwickmühle, einerseits die europäische und amerikanische Gesetze einzuhalten und andererseits den Zorn der chinesischen Regierung zu vermeiden.
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China wird den Marktzugang selektiv verbessern, um weiterhin ausländische Investitionen anzulocken. In Sektoren, die die chinesische Regierung als strategisch wichtig für die nationale Sicherheit ansieht, werden jedoch weiterhin lokale Unternehmen bevorzugt. Sobald Unternehmen im Markt sind, werden sie noch stärker verpflichtet sein, die chinesischen Marktregeln strikt zu befolgen, da die Regierung weitere datengesteuerte Marktregulierungsinstrumente einführen wird.
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Unter dem Schlagwort „Common Prosperity“ strebt die chinesische Regierung eine einkommensgleichere Gesellschaft an. Man wird Leistungen für Arbeitnehmer verbessern, soziale Schutzmaßnahmen ausbauen. Gleichzeitig wird man illegale Einkommen von Wohlhabenden verfolgen. Für Unternehmen bringt das zwar höhere Arbeitskosten. Eine wachsende Mittelschicht mit hoher Kaufkraft kann jedoch langfristig eine neue Kundenbasis schaffen.
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2008 holte China bei den Sommerspielen in Peking 100 Medaillen, mehr als jedes andere Land. Den ersten Rang im Medaillenspiegel wird die Volksrepublik dieses Mal bei den Winterspielen sicherlich nicht erreichen können. Medaillen holen Chinas Sportler seit Jahren aber im Short Track und Ski-Freestyle. In diesen Disziplinen haben sie auch dieses Mal Chancen. In der Loipe, im Eiskanal oder auf der Skisprungschanze ist China dagegen krasser Außenseiter. Daran konnten auch die vielen ausländischen Trainer der chinesischen Teams nichts ändern.
Von Christiane Kuehl
China macht Europa die jahrzehntelange Vormachtstellung bei technischen Normen und Standards streitig, besonders bei Zukunftstechnologien. Die EU-Kommission will nun mit einer neuen Strategie gegensteuern – und orientiert sich dabei an Peking.
Von Till Hoppe
Bis 2007 gab es in China kein Anti-Kartell-Gesetz. Seitdem hat der Rechtsrahmen eine fulminante Entwicklung durchlaufen, sagt der Schweizer Anwalt Adrian Emch, der seit 2008 in Peking lebt. Im Ergebnis existieren derzeit jedoch mehrere konkurrierende Richtlinien parallel. Mit Emch sprach Frank Sieren.
Von Frank Sieren