Die arabische Halbinsel bietet Unternehmen viel Potenzial für neue Geschäftsbeziehungen. Doch während die Euopäer nur punktuell Geld verdienen, investieren chinesische Unternehmen flächendeckend in alle Sektoren der örtlichen Wirtschaft. Sie bringen die eigene Informationstechnik mit – und damit den Überwachungsstaat und die eigenen Standards.
Von Marcel Grzanna
Pekings Initiative "China Standards 2035" hat Experten aufmerken lassen. Das Vorhaben zeigt, dass China die Normung als industrie-, geo- und machtpolitisches Instrument entdeckt hat. Die EU-Handelskammer in China wird am Donnerstag einen Bericht zur Standardisierung in der Volksrepublik vorstellen. Deutschland und die EU haben vor allem in Schlüsseltechnologien noch Aufholbedarf, sagt Sibylle Gabler, Leiterin für Regierungsbeziehungen beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Im Gespräch mit Amelie Richter gibt sie jedoch auch Entwarnung: Von einer Übermacht Chinas könne noch nicht die Rede sein. Es gebe aber einiges zu tun.
Von Amelie Richter
Die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP), das größte Handelsabkommen der Welt, tritt im Januar 2022 in Kraft. RCEP ist Teil der chinesischen Strategie, den Handel stärker zu regionalisieren, Lieferketten in Chinas direkter Nachbarschaft abzusichern und damit die eigene Verwundbarkeit gegen geopolitisch motivierte Unterbrechungen globaler Lieferketten zu reduzieren. Zudem soll RCEP neue Märkte für chinesische Unternehmen in der Region öffnen. Fairer Wettbewerb (z.B. Subventionsabbau) oder höhere Umwelt- und Arbeitsstandards genießen keine oberste Priorität: Hier bleibt RCEP hinter bereits bestehenden Handelsabkommen der Volksrepublik zurück.
Von Redaktion Table