China.Table

Analyse

Krebstherapie: Pharmafirmen wollen den Weltmarkt aufmischen

Mit innovativen Bio-Tech-Startups und preiswerten Eigenentwicklungen will Chinas Pharmaindustrie auf dem Weltmarkt für Krebsmedikamente mitspielen. Dabei tun sich die chinesischen Anbieter mit europäischen und amerikanischen Partnern zusammen, um mit ihnen gemeinsam die westlichen Märkte zu erschließen. Nun besteht Hoffnung, dass die teure Behandlung wegen des neuen Wettbewerbsdrucks aus China billiger und womöglich auch besser wird.

Von Frank Sieren

G7 kontern neue Seidenstraße mit Gegeninitiative

Mit einer eigenen globalen Infrastrukturinitiative wollen die G7-Staaten Chinas neuer Seidenstraße eine Alternative entgegensetzen. Joe Biden konnte hier auf dem Treffen in Cornwall eine beachtliche Mehrheit organisieren. Ein Land bremst jedoch: Deutschland. Die sieben etablierten Industrienationen sprachen sich unterdessen zwar für die Einhaltung der Menschenrechte und ein freies Hongkong aus – ließen die Frage nach Konsequenzen jedoch offen.

Von Felix Lee

In Ungarn wachsen Zweifel an Orbáns Kuschelkurs mit Peking

Ungarn ist unbestritten der lautstärkste Freund Chinas in der EU. Die Beziehungen reichen weiter zurück als mit anderen mitteleuropäischen Staaten. Nun gibt es aber Ärger wegen eines geplanten Ablegers der Fudan-Universität in Budapest. Das Projekt könnte zu einer – zumindest zeitweiligen – Abkehr von der Allianz mit Peking führen. Denn in Ungarn stehen Wahlen an. Und China ist offenbar in der ungarischen Hauptstadt nicht beliebt. Auch der Ausgang der Bundestagswahl könnte die Entwicklung beeinflussen.

Von Amelie Richter

Generation Z will nicht mehr schuften

Die Arbeitsmoral der jungen Chines:innen wird zum Zündstoff zwischen den Generationen. Statt mit Feuereifer für eine vermeintlich bessere Zukunft zu arbeiten, zeigen sie sich resignierter als ihre Eltern. Der Grund: Angesichts der großen Chancenungleichheit haben sie nicht mehr das Gefühl, dass sich die Anstrengungen lohnen. Das beeinflusst auch den Plan, möglichst schnell Technikführer zu werden.

Von Ning Wang

EU-Impfzertifikat schließt Sinovac und Sinopharm aus

Pünktlich ab der Urlaubssaison soll mit dem EU-Impfzertifikat das Reisen einfacher werden. Für Geimpfte gibt es Erleichterungen wie Wegfall von Quarantäne oder Testpflicht – allerdings nicht für alle geimpfte Personen. Denn die chinesischen Impfstoffe Sinovac und Sinopharm werden im Zertifikat nicht anerkannt, da die EMA-Zulassung fehlt. Die EU-Staaten können aber zusätzlich individuell die chinesischen Vakzine anerkennen. Es entsteht ein Flickenteppich für Reisende.

Von Amelie Richter

Biden will G7 gegen China auf Kurs bringen

US-Präsident Joe Biden will Europa hinter sich bringen, um gemeinsam gegen den Kontrahenten China vorzugehen. Beim G7-Gipfel am Wochenende in Cornwall wollen die Regierungschefs der sieben Industriestaaten ein Gegenprogramm zur Seidenstraßen-Initiative beschließen. Die Bundesregierung zögert jedoch.

Von Felix Lee

Ladenetz für E-Autos wächst in Rekordtempo

China hat in den letzten Jahren zwei Drittel der öffentlichen Ladepunkte für E-Autos weltweit installiert. Das Land führt damit den globalen Vergleich an. Der Zentralstaat, die Provinzen und Regionen subventionieren den Sektor massiv. Während der Ausbau jedoch auf dem Papier schnell vorankommt, hapert es zugleich stellenweise in der Praxis: Die Ladepunkte sind häufig defekt und die Bedienung ist kompliziert.

Von Nico Beckert

Shein, der geheimnisvolle Mode-Gigant

Die chinesische Mode-Plattform Shein wirbelt die globale Fast-Fashion-Branche durcheinander und fordert mit einer ausgefeilten Datenstrategie die Geschäftsmodelle westlicher Konkurrenten wie Zara und H M heraus. Das Unternehmen liefert bereits in 220 Länder. Sein Marktwert wird auf 15 Milliarden US-Dollar geschätzt – damit ist es eines der wertvollsten Technologie-Startups der Welt. Mit der wachsenden Bekanntheit des Unternehmens werden jedoch nun Fragen nach seinen Produktions- und Umweltstandards laut.

Von Frank Sieren

Banner-Serie-100-Jahre-KP

Leise und kaum sichtbar: Das unterschätzte Wirken der Einheitsfront

Die Einheitsfront der Kommunistischen Partei will seit fast 100 Jahren Nicht-Mitglieder auf Parteilinie einschwören und Auslandschines:innen unter Kontrolle behalten. Noch völlig unterschätzt wird ihre Rolle als Strippenzieher in anderen Staaten, wo sie durch enge Beziehungsgeflechte mit einflussreichen Persönlichkeiten auf die Wahrnehmung chinesischer Politik einwirkt. Es kommt vor, dass Ausländer gar nicht wissen, dass sie der Einheitsfront wertvolle Dienste leisten.

Von Marcel Grzanna

Die Laborthese und ihre Konsequenzen

Der Ursprung der Corona-Pandemie ist weiter unklar. Doch allein die Vermutung, der Erreger stamme aus einem Labor in Wuhan, könnte massiven politischen Schaden für die Volksrepublik nach sich ziehen. Statt die Welt mit Transparenz bei der Suche vom Gegenteil zu überzeugen, droht Peking weiterer Vertrauensverlust. Schadenersatzforderungen und ein diplomatischer Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 sind nur zwei mögliche Konsequenzen.

Von Marcel Grzanna